Montag, 2. September 2013

Autogenes Training

nach Johannes Heinrich Schultz


Mittlerweile ist es mehr als achtzig Jahren her, dass der Berliner Nervenarzt Johannes Heinrich Schultz das autogene Training (AT) entwickelt hat.
Leider hat es sich in all den Jahren nicht so verbreitet, wie es vielleicht wünschenswert wäre. Viele Leiden könnten gelindert, manche sogar beseitigt werden, allein durch die regelmäßige Ausübung des AT. Ohne Kosten, ohne Nebenwirkungen bei gleichzeitiger Steigerung der Lebensqualität.
Obwohl mittlerweile viele Menschen mit dem AT in Berührung gekommen sind, nutzen es scheinbar nur wenige.

Woran liegt das?
  • Ist die Methode im Laufe der Zeit verwässert, so dass ihr Sinn und Nutzen nicht mehr deutlich wird?
  • Gibt es zu wenig kompetente Trainer?
  • Fehlt die nötige Selbstdisziplin?

Was ein kompetenter Therapeut/Trainer ist, möchte ich hier nicht diskutieren. Wer heilt/hilft hat recht. Dieser einfache Grundsatz mag für diese Überlegungen ausreichen.
Da heutzutage fast „jeder“, der irgendwie therapeutisch unterwegs ist AT-Kurse anbietet und „jeder“ ein bisschen was verändert oder Techniken integriert, die nichts mit AT zu tun haben (einfach um den Kurs interessanter zu machen) war eine Verfälschung/Verwässerung der Methode vermutlich unvermeidlich.
Das mit der Selbstdisziplin ist sicher eine Ursache für das geringe Praktizieren.
Wir dürfen das AT auch nicht überschätzen. Denn es ist doch so, nur sauber vermitteltes, richtig gelerntes und konsequent angewendetes AT hat die Chance, eine positive Wirkung zu entwickeln!!!! Ergo nützt es wenig, es ab und zu mal zu machen. Nur bei regelmäßiger, konsequenter Anwendung kann es wirken.

Was ist denn nun der Sinn und Nutzen des autogenen Training?
Schultz selbst hat es uns gesagt: „Das AT beseitigt Disharmonien.“ Sind die Disharmonien beseitigt, stellt sich automatisch Harmonie ein!
Zur Gesundheit braucht es einen harmonischen Wechsel von Aktivität und Ruhephasen. Schultz sagt, das Leben braucht Polaritäten. Wenn wir diesen Ausgleich, die Balance zwischen Aktivität und Ruhe haben, sind wir psychisch und emotional ausgeglichener und belastbarer!
Ganz nebenbei verschwinden funktionale Störungen, einfach weil sie nicht mehr gebraucht werden.
Zur Ausübung des AT braucht man keinerlei Hilfsmittel, und es kann überall angewendet werden.
Und noch ein Riesen-Vorteil: einmal gelernt kann das AT alleine, also frei von jeder therapeutischen Unterstützung, quasi autonom = selbstbestimmt praktiziert werden!

Einfach genial oder genial einfach?
Einfach durchhalten!