Sonntag, 25. Juni 2017

Wildkräuter

oder

Wie Sie das Unkraut in Ihrem Garten nutzen können.


Unkraut ist Kraut, dessen Wirkung und Nutzen uns noch nicht bekannt ist.

So gesehen verwundert es mich, dass so viele Menschen noch immer den Löwenzahn als Unkraut bezeichnen. Kaninchen-, Meerschweinchen- und Landschildkröten-Bezitzer haben schon längst den sinnvollen Nutzen des Löwenzahns erkannt. Einfach weil ihre pelzigen oder gepanzerten Lieblinge gezeigt haben, wie lecker sie den Löwenzahn finden.

Als Frühblüher ist der Löwenzahn nach dem Winter eine wichtige Nahrungsquelle für die Bienen.

Auch wir Menschen können den Löwenzahn zu uns nehmen, die Blätter und Blüten als Salat oder Tee. Aus Wurzel des Löwenzahns können wir ebenfalls einen Tee machen.

Die Bitterstoffe des Löwenzahns fördern die Verdauung. Außerdem ist Löwenzahn gut für die Leber und die Galle.



Also bevor vor Wut die Galle überläuft lieber schnell ´nen Löwenzahntee trinken :o)


In der Spagyrik kennen wir ebenfalls eine Essenz aus Löwenzahn. Auch hier ist sie als Lerber-Galle Pflanze bekannt. Sie wird zur Blutreinigung und Entgiftung, bei Allergien und Hautproblemen eingesetzt. Auf psychischer Ebene hilft die spag. Löwenzahn-Essenz bei Wut, schlechter Laune und fördert die Eigenliebe und die Selbstlosigkeit. Der Löwenzahn ist eine soziale Pflanze. Zur Herstellung spagyrischer Arzneien wird immer die ganze Pflanze verwendet.

Fazit:
Der Löwenzahn ist also im wahrsten Sinne des Wortes eine vollwertige Heil- und Nutzpflanze. Und damit alles andere als Unkraut!

Die große Bedeutung des Löwenzahns können wir auch daran erkennen, das ab dem Jahr 1992 auf der Rückseite der 500-DM-Banknote ein Löwenzahn abgebildet wurde!

Und noch ein Gedicht:

Löwenzahn

Löwenzahn ist schon seit jeher 
als höchst kriegerisch verschrien, 
denn er lässt bei gutem Winde 
Fallschirmtruppen feindwärts ziehen. 
Und ich sitz auf der Veranda 
und verzehre meine Suppe 
und entdecke in derselben 
zwei Versprengte dieser Truppe

[Heinz Erhardt]

Etwas unscheinbarer als der Löwenzahn ist der Spitzwegerich.


Doch gerade im Sommer, zur Mückenzeit suche ich häufiger nach Spitzwegerich. Seine entzündungs-hemmende Wirkung macht ihn zum optimalen Erste-Hilfe-Mittel bei Insektenstichen oder nach Brennnessel-Kontakt. Einfach die Blätter des Spitzwegerich auf die betroffene Hautstelle reiben und kurze Zeit später verschwindet das Jucken und Brennen.

Auch bei Erkältungen möchte ich den Spitzwegerich nicht missen. Die Blätter als Tee, am besten mit einem Löffel Spitzwegerich- Honig helfen hervorragend gegen die lästigen Erkältungsbeschwerden .
Und jetzt ist genau die richtige Zeit, um sich Spitzwegerich- Honig für den nächsten Winter anzusetzen. Spitzwegerichblätter sammeln, waschen, abtrocknen, in ein sauberes Schraubglas füllen und Honig darüber gießen. Das geschossene Glas dunkel und kühl 5 Monate stehen lassen. Danach wird alles abgeseiht und man erhält ein hervorsagendes Hausmittel gegen Erkältungen.

Eine gute Beschreibung zur Herstellung des Spitzwegerich-Honigs finden Sie in diesem Buch:
Honig, Pollen, Propolis
Sanfte Heilkraft aus dem Bienenstock
von Rosemarie Bort

Artemisia vulgaris
Als Gewürz zum Gänsebraten kennen Ihn viele, doch er kann noch mehr: Der Beifuß auch Artemisia vulgaris genannt. Er fördert die Verdauung, hat einen positiven Einfluss auf den weibliche Hormonhaushalt, löst Krämpfe und fördert die Durchblutung Die Blätter und Blüten können zum Salat oder als Tee verwendet werden. Ich nasche beim Spazierengehen öfter von den oberen Blättern. Da Beifuß 1 – 2 Meter hoch wird kann ich mir da recht sicher sein, dass da kein Hund oder Wildtier hin gepinkelt hat. Sonst sollten natürlichen alle Pflanzen vor dem Verzehr gewaschen werden.
Und auch diese Pflanze ist eine alte Bekannte in der Spagyrik. Sie findet Verwendung als Magenmittel, bei Funktionsstörungen des Nervensystems und des weiblichen Hormonhaushalts. Auf der psychischen Ebene fördert die spagyrische Artemisia-Essenz das Bewusstsein für die inneren Werte, lenkt den Blick auf das Wesentliche und unterstützt das spirituelle Erwachen.

Donnerstag, 8. Juni 2017

Den Perfektionismus auf seinen rechten Platz verweisen

Die perfekte Gastgeberin im perfektem, trendigen und angesagtem Outfit mit ihrer neuen perfekten stylischen Frisur, empfängt ihre Gäste im perfekt gepflegten und modisch eingerichteten Eigenheim. Im perfekten Garten mit perfektem leuchtend grünen Golfrasen, in dem sich perfekte, glückliche Kinder tummeln, kredenzt sie ein perfektes, leckeres und angesagt gesundes, selbstgemachtes Essen und berichtet über ihre jüngsten beruflichen Erfolge. Denn in ihrem Job ist sie selbstverständlich ebenfalls perfekt. Auch die Freizeit ist perfekt durchgeplant und optimal genutzt. Um das Hobby besser ausüben zu können, werden entsprechende Kurse besucht. Das hat sie für Ernährung, Pflege und pädagogisch wertvolle Beschäftigung von Kindern auch gemacht, als diese noch klein waren.

Komisch ist nur, dass sie ihre Migräne nicht in den Griff bekommt, die Tochter an einer Essstörung leidet, der Sohn, dem gerade ADHS bescheinigt wurde, zu Schreianfällen und Wutausbrüchen neigt und der Ehemann neben Bluthochdruck und einem Magengeschwür etwas zu viel Alkohol trinkt.

Alles scheint super normal und absolut angepasst. Auch die Missstände in Form von Krankheiten sind im Normbereich.

Ist das wirklich normal?

Leider ist es Teil des aktuellen Zeitgeistes, dass viele Menschen glauben, sie müssen in allen Bereichen des Lebens perfekt sein!
Dieser Glaube, der oft durch Ängste und Unsicherheiten auf die Spitze getrieben wird, wird durch die Medien und die Wirtschaft gefördert und weiter gefüttert. Überall sehen wir perfekte Menschen in einer perfekten Umgebung. Kein Wunder, dass sich so das Bild prägt, dieser perfekte Zustand sei normal. Wir vergessen häufig, dass viele Bilder, die uns die Medien zeigen Illusion sind. Und wenn wir diese Illusion, einfach weil wir sie so oft sehen, für normal halten, verlieren wir den Kontakt zur Realität.
Das ist eine echte Last und kann im schlimmsten Fall zum totalen Zusammenbruch führen. Besonders Menschen, die in ihrem Leben viele Aufgabenbereiche* haben und sich bemühen in allen Bereichen perfekt zu sein, machen sich das Leben schwer.

*Viele Frauen (Bei den Männern ist es oft nicht besser, nur anders) sind z.B. gleichzeitig Mutter, managen den Haushalt, den Garten, die Einkäufe, betätigen sich als Innenarchitektin, um das Heim angemessen ein- und herzurichten, koordinieren alle Termine der Familie, planen und buchen den Urlaub, sind Ehefrau, haben einen Job, treiben in der Freizeit Sport um fit und gesund zu bleiben, kümmern sich um soziale Kontakte, sind Gastgeberin, .....

(Da krieg ich schon beim Schreiben einen Burnout.)

Gegen den gesunden Perfektionismus ist nichts einzuwenden. Der hilft uns dabei, unser Bestes zu geben und über uns hinauszuwachsen. Gesunder Perfektionismus sorgt dafür, dass wir uns weiterentwickeln. Das ist gut und wertvoll und sollte genauso genutzt werden.

Problematisch ist es, wenn das Selbstwertgefühl vom Perfektionismus abhängt. Dann wird der Perfektionsimus zwanghaft und verliert das realistische Maß und macht krank.
Wenn die Illusionen aus Hollywood und der Werbung zur Normalität unseres Alltags werden, dann haben wir das gesunde Maß und den Kontakt zu unserem natürlichen Wesen verloren.


Von Natur aus perfekt!