Sonntag, 4. Mai 2014

Tierversuchsfreie Reinigungsmittel


Neulich ist mir aufgefallen, dass auf meinem Spülmittel „dermatologisch getestet“ steht. Das hat mich stutzig gemacht. „Dermatologisch getestet“ war für mich schon immer ein „Misstrauens -Kriterium“. Dermatologisch getestet bedeutet, dass ein Dermatologe bei den Test auf Verträglichkeit anwesend war. Das sagt nichts darüber aus, ob es sich um klinische Test oder um Labortests mit Tierversuchen handelt.
Da ich immer mehr darauf achte, dass mein Tun die Umwelt möglichst wenig belastet, stammte mein Spülmittel aus dem Biosupermarkt. Also hat mein Spülmittel diverse Gütesiegel, die es als umweltfreundlich und sogar vegan auszeichnet. (Die Aufschrift vegan bedeutet allerdings nur, dass keine tierischen Produkte enthalten sind.)
Diese beiden Sachverhalte passten so gar nicht zusammen. Also musste ich mir das Ganze genauer anschauen.




Meine Suche begann im Internet:


Auf der Internetseite des Reinigungsmittel-Herstellers von Sodasan steht bereits in der Firmenpolitik die Klare Aussage, dass das Unternehmen gegen Tierversuche ist. Damit wollte ich mich noch nicht zufrieden geben und schaute weiter. Tatsächlich verraten sie auf ihrer Homepage, von welchem Labor sie ihre Produkte testen lassen. Transparenz macht es dem Verbraucher wirklich einfacher! Das Labor arbeitet mit klinischen Tests. Also keine Tierversuche!
Fazit: Sodasan hat auch die Aufschrift „dermatologisch getestet“, doch in diesem Fall handelt es sich um tierversuchsfreie klinische Tests. Zudem ist der Internetauftritt transparent und verbraucherfreundlich.




Die nächsten Internetseiten die mir anschaute, haben die spezielle Frage nach Tierversuchen nicht beantwortet. Also habe ich per E-Mail mal nachgefragt.




Meine erste Anfrage ging an AlmaWin und ich bekam folgende Antwort:




Sehr geehrte Frau Karwehl,


die Firma hat keine Tierversuche veranlasst oder gemacht und wird auch keine Tierversuche veranlassen
oder selbst durchführen.


Mit freundlichen Grüßen


Elke Lechner
Stellvertreterin des Verkaufsleiters / Export
http://www.almawin.de
http://www.klar.org




Das hat mir nicht ausgereicht und ich habe nachgehakt:




Guten morgen Frau Lechner,
vielen Dank für die schnelle Antwort.


Leider habe ich meine Frage nicht klar formuliert, dass tut mir leid.


Da auf Ihrer Homepage nicht für tierversuchsfrei Produkte geworben wird und ich nicht auf Ihre Produkte stoße, wenn ich im Internet explizit danach suche bin ich skeptisch geworden.


Es geht mir nicht darum, wer die Tierversuche veranlasst oder durchgeführt hat.
Ich wollte gerne wissen, ob bei der Entwicklung und Herstellung der AlmaWin-Produkte irgendwann von irgendjemanden Tierversuche zum Einsatz kamen.


Auf der Packung steht lediglich dermatologisch getestet. Das bedeutet nur, dass ein Dermatologe bei den Produkttest anwesend war. Es sagt nichts darüber aus, wie die Produkte auf ihre Verträglichkeit getestet wurden. Und hier liegt meine große Unsicherheit.Für etwas mehr Transparenz zur Vertrauensbildung wäre ich sehr Dankbar.




Mit freundlichen Grüßen
Carmen Karwehl




Diese E-Mail wurde nicht mehr beantwortet!


Fazit: Almawin hat sich als nicht vertrauenswürdig erwiesen!
Auf der „Ökowelle mitreiten“, vegan auf die Verpackung drucken und dann den Verbraucher so abkanzeln … die Frage nach den Tierversuchen bleibt ungeklärt im Raum stehen und das, was nicht gesagt wurde, bekommt soviel mehr Gewicht …






Zum Glück gibt es Firmen die anders reagieren!!!




Sehr geehrte Frau Karwehl,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Ecover ist grundsätzlich gegen Tierversuche, führt keine Tierversuche durch und beauftragt auch Dritte nicht, solche Versuche durchzuführen. Das bezieht sich sowohl auf Ecover-Produkte, als auch auf die zur Herstellung notwendiger Rohstoffe.
Daher haben wir uns auch von der international unabhängigen Organisation Cruelty Free nach dem Humane Household Products Standard (HHPS) mit dem einzigen international anerkannten Leaping-Bunny-Siegel zertifizieren lassen, dass einen Verzicht auf Tierversuche zertifiziert und über dessen Vergabe ein Netzwerk von Tierschutzorganisationen aus aller Welt entscheidet. HHPS-zertifizierte Unternehmen stellen sicher, dass die Inhaltsstoffe ihrer Produkte (und nicht nur die fertigen Produkte) an keiner Stelle der Lieferkette an Tieren getestet werden. Daher müssen auch die Lieferanten von Ecover die Kriterien erfüllen.
Mehr Informationen dazu finden Sie hier: http://de.ecover.com/de/neuigkeiten//2013-08-30-auszeichnung-fur-tierversuchsfreie-produkte/
Unterschiedliche Ansichten gibt es aber bei der Definition, wann ein Tierversuch ein Tierversuch ist. Die Begriffe "Tier" und "tierisch" umfassen nach den Kriterien der Vegan Society alle tierischen Daseinsformen - auch mehrzellige Wirbellose. Ecover hat sich der EU-Definition für Tierversuche angeschlossen, nach der nur Tests an Wirbeltieren ab einem bestimmten Embryonalstadium und bei Amphibien ab einem bestimmten Larvenstadium als Tierversuche gelten.
Als Entwickler und Hersteller ökologischer Wasch- und Reinigungsmittel ist Ecover seit seiner Gründung 1979 ausdrücklich bemüht, die Toxizität seiner Produkte für die aquatische Umwelt auf ein Minimum zu reduzieren, um das Leben in den Gewässern zu schützen. Die toxische Wirkung eines Produktes kann aber nur durch einen gesetzlich normierten Test festgestellt werden, bei dem gewöhnliche Wasserflöhe (Daphnien) als Indikatoren eingesetzt werden. Ein solcher Test wird nur bei Neuentwicklungen oder Rezepturänderungen durchgeführt, was in einem Produktlebenszyklus relativ selten geschieht. Ziel des Tests ist, dass dabei so wenig wie möglich Daphnien zu Schaden kommen. Je mehr Daphnien sich im Ergebnis des Tests im Wasser bewegen können, desto ungefährlicher ist das Produkt für das Wasserleben. Bei der Bewertung dieses Tests muss berücksichtigt werden, dass bei diesem seltenen Test weniger Organismen zu Schaden kommen als z. B. bei einem Wiesenspaziergang.
Wasserflöhe, Daphnien, kommen in jedem Frischwassersystem der Erde vor. Es sind Wirbellose, die kein zentrales Nervensystem haben und damit auch außerhalb der EU-Definition für Tierversuche liegen. Die Vegan Society hat für sich aber eine andere Definition festgelegt. Danach entsprechen die von Ecover angewandten Wassertoxizitätstests nicht den Kriterien der Vegan Society.
Alternative Testmethoden werden kontinuierlich erforscht. Ecover würde dafür die gesetzliche Anerkennung alternativer Testmethoden begrüßen.
In Bezug auf die aquatischen Toxizitätstests könnte Ecover sagen, wir verzichten auf einen solchen Test und die Umweltauswirkungen unserer Produkte - insbesondere die Auswirkungen auf das Wasserleben - sind uns gleichgültig. Das wäre allerdings eine fragliche Alternative, denn die Tests werden ja gerade deshalb durchgeführt, um Meeressäuger, Fische sowie andere Wassertiere und Pflanzen zu schützen.
Mit freundlichen Grüßen,
Alina Hoestlandt




Fazit: Die Antwort von Ecover ist transparent, ehrlich und informativ.
Ich persönlich fand die Infos zu den verschiedenen Tierversuchs-Definitionen und dem Wassertoxizitätstest sehr gut, auch weil ich das noch nicht wusste.




Sehr geehrte Frau Karwehl,
wir danken für Ihre Anfrage sowie für Ihr Interesse an unseren Frosch Produkten.


Gerne beantworten wir Ihre Frage:


Von Beginn an war und ist es uns ein großes Anliegen, dass in unseren Frosch-Produkten keine tierischen Inhaltsstoffe enthalten sind und selbstverständlich auch keine Tierversuche bei der Entwicklung der Produkte durchgeführt werden. Unser Unternehmen vergibt auch keine derartigen Aufträge an Dritte.


Der Gesetzgeber hat diesen Anspruch seit Mai 1998 im Tierschutzgesetz verbindlich festgelegt:
Gemäß § 7 (5) Tierschutzgesetz sind in Deutschland Tierversuche zur Entwicklung von Tabakerzeugnissen, Waschmitteln und dekorativen Kosmetika grundsätzlich verboten.
Der EU-Gesetzgeber schreibt jedoch vor, dass Rohstoffe, die in Wasch- und Reinigungsmittel eingesetzt werden, sicher und unbedenklich für die menschliche Gesundheit und die Umwelt sein müssen. Wir können daher leider nicht ganz ausschließen, dass die Rohstoffhersteller nicht im Rahmen der aktuellen EU-Gesetze (z.B. der REACH-Verordnung) dazu verpflichtet sind bestimmte Rohstoffe zu testen.


Da uns Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit sehr wichtig sind, setzen wir alles daran, Tierversuche in der Wertschöpfungskette unserer Produkte zu vermeiden. Deshalb sind wir sehr vorsichtig in unserer Rohstoffauswahl und setzen bewusst auf altbewährte und bereits etablierte Rohstoffe. Wir achten darauf, dass wir in unseren Produkten nur solche Rohstoffe einsetzen, deren Wirkung auf Mensch und Natur bereits hinlänglich bekannt ist und die insoweit nicht an Tieren getestet werden müssen.


Wir hoffen, Ihre Fragen umfänglich beantwortet zu haben und verbleiben


mit freundlichem Gruß aus Mainz
Sylvia Kolasa
Verbraucherberatung




Fazit:Auch diese Antwort ist transparent, ehrlich und informativ.


Wobei bereits der Internetauftritt von Frosch beeindruckt war. Die Site von Frosch ist sehr informativ, nur auf die spezielle Frage nach Tierversuchen habe ich keine ganz klare Antwort bekommen. Auf Grund meines geweckten Misstrauens habe ich auch hier nachgefragt.






Insgesamt bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es sich lohnt genauer hinzuschauen.
Nicht alles, was im Biosupermarkt / Bioladen / Reformhaus verkauft wird, ist per se gut. Auch hier gibt es trotz Gütesiegel noch deutliche Unterschiede.
Es klingt zwar fast wie ein Klischee, doch es stimmt: Bio ist Vertrauenssache. Und das Vertrauen sollte ehrlich verdient und nicht durch Werbung und Marketing erschlichen sein.




Mein Vertrauen gewonnen haben: Ecover, Frosch und Sodasan.
Mein Vertrauen verloren hat AlmaWin.

Freitag, 2. Mai 2014

Warum ich Heilpraktikerin und kein Jenseits-Medium bin.


Einige fragen sich jetzt vielleicht (zu Recht), wie ich auf diesen Vergleich komme. Vermutlich durch einen Anruf, den ich vor ein paar Monaten erhalten habe. Der Anrufer ging davon aus, dass ich ein Jenseits-Medium bin. Vermutlich hat ihn die irreführende Nutzung eines entsprechenden Portals im Internet darauf gebracht. Egal. Interessant ist meine Reaktion darauf. Diese völlig harmlose, für viele ganz normale Anfrage hat mich völlig aus der Bahn geworfen. 
Ich glaube durchaus so einiges, halte vieles für möglich und lehne selten etwas völlig ab. Jeder Mensch hat das Recht auf seine eigene Sicht der Dinge, solange dadurch niemandem geschadet wird.
Sicher ist weder das Konzept „Medium“ noch der häufige Kontakt zu Verstorbenen ein Schuh der mir passt.
Zum einen halte ich es für klüger und gesünder, im Hier und Jetzt zu leben! Es bringt uns einfach nicht vorwärts , wenn wir ständig zurückschauen.
Dinge die vorbei sind sollten wir auch loslassen.
Zum anderen bin ich sehr skeptisch und misstrauisch, wenn mir jemand erzählt, er sie ist ein Medium.
Die Gefahr, eigene Inhalte auf Andere zu übertragen ist im therapeutischen / beratendem Bereich immer gegeben. Gesundes Selbstbewusstsein und Selbstreflexion aller therapeutisch / beratend Personen ist für mich unabdingbar.

Als Heilpraktikerin habe ich ein weites Feld an Möglichkeiten, Menschen zu unterstützen. Dieser Beruf gibt mir die Freiheit, mein Wissen und Können nach bestem Wissen und Gewissen in den Dienst der Menschheit zu stellen. Geerdet und sicher verwurzelt im Hier und Jetzt.


Donnerstag, 6. Februar 2014

DASEIN

Wann, warum und wieso existiert ein Mensch?Eine Frage, die uns schon lange beschäftigt.
Dabei ist es im Grunde ganz einfach:
Wir (damit meine ich jeden von uns) wurden geboren! Mit seiner Geburt herhält jeder Mensch seine Lebens- oder Daseinsberechtigung.

Wir haben das Recht zu sein, weil wir sind.


Einfach so sein, wie man ist, fällt den Menschen unserer Zeit leider sehr schwer. Die meisten versuchen irgendwelche Erwartungen zu erfüllen, sich in ein Schema zu pressen. Wir neigen dazu, zu glauben, dass wir dieses oder jenes erfüllen müssen, um als Mensch existieren zu dürfen. Mit diesem Irrglauben machen wir uns das Leben unnötig schwer.

Das Kind in uns könnte fragen:
Warum muss ich etwas tun oder lassen, etwas erreichen oder leisten um sein zu dürfen? Ich bin doch schon, ich bin doch einfach da! Auch wenn ich mein Zimmer nicht aufräume bin ich. Ich löse mich nicht in Luft auf, wenn ich meine Haare nicht kämme. Ich tu es, weil ich die lieb habe und weil ich Angst habe, dass du mich nicht mehr lieb hast, wenn ich mein Zimmer nicht aufräume. Warum hast du mich nur lieb, wenn ich aufräume? Bin ich mit einem aufgeräumten Zimmer ein anderer Mensch?“

In unserer Konsumgesellschaft messen wir oft den Wert eines Menschen an seinem Besitz, seinem Aussehen .... Wir messen den Wert eines Menschen an Äußerlichkeiten. Die äußere Fassade bestimmt wer und was wir sind. Kaum jemand nimmt sich die Zeit, hinter die Fassade zu schauen. Wenn der „Lack“ versehentlich abplatzt ist das Geschreie groß ....

Wir vergessen die wahren Werte: Hilfsbereitschaft, Mitgefühl, Ehrlichkeit, … Diese Eigenschaften sind wertvoller, als materieller Besitz. Sicher können wir diese Werte nicht so leicht erkennen, denn sie kommen von Innen. Vielleicht machen wir es uns oft zu leicht, urteilen zu schnell und dann meist auf Grund von Äußerlichkeiten.

Wir sind bequem geworden. Und diese Bequemlichkeit fällt irgendwann, ziemlich unbequem auf uns zurück. Wenn wir nur nach Äußerlichkeit gehen, sind wir gezwungen, all unser Tun auf Äußerlichkeit zu richten, um unseren eigenen Ansprüchen und Erwartungen gerecht zu werden. Dann versinkt das Leben in der Jagt nach dem Geld, dem schnöden Mammon. Und die wahren werte verlieren sich im Ringen um Macht und Anerkennung. Wofür? Warum?
Verleugnen wir dadurch nicht wer und was wir wirklich sind?

Unser DASEIN braucht keine Fassade, keinen schönen Lack, keine neuen Klamotten, kein tolles Auto …

Einfach SEIN, sich selbst so annehmen und lieben, wie man ist.
Wahre Liebe stellt keine Bedingungen.
Wahre Liebe ist.

Dienstag, 26. November 2013

„Ich atme, also bin ich.“


Mit diesem von Descartes „Ich denke, also bin ich“ inspirierten Satz möchte ich Ihre Aufmerksamkeit auf etwas ganz alltägliches lenken. Die ATMUNG!

Wir Atmen unser ganzes Leben lang. Grund genug, einmal inne zu halten und dieses Phänomen ganz bewusst zu betrachten.

Atem erhält uns am Leben.
Atem verbindet uns mit allen atmenden Wesen. Wir amten alle (mehr oder weniger) die gleiche Luft. Und alle Menschen brauchen Luft! Dieser Umstand verbindet uns, macht uns gleich. (Zumindest auf dieser Ebene.)

Das gesunde, natürliche Einatmen geschieht von allein!
Beim Einatmen die Luft niemals einziehen.
Deshalb heißt eine Variante der Atmungs-Organformel im autogenen Trainings:
Es atmet mich.“

Super beruhigende und total einfache Atem-Übung:
Das rechte Nasenloch zuhalten und nur durch das linke Atmen.
Beruhigt und fördert die Intuition.
(Übung aus dem Kundalini Yoga)

Loslassen immer beim Ausatmen!

Ruhe einatmen
beim Ausatmen Stress / Unruhe / Nervosität loslassen
beim Einatmen Ruhe aufnehmen
........ Bis ein Zustand angenehmer Gelassenheit erreicht ist. 

Montag, 2. September 2013

Autogenes Training

nach Johannes Heinrich Schultz


Mittlerweile ist es mehr als achtzig Jahren her, dass der Berliner Nervenarzt Johannes Heinrich Schultz das autogene Training (AT) entwickelt hat.
Leider hat es sich in all den Jahren nicht so verbreitet, wie es vielleicht wünschenswert wäre. Viele Leiden könnten gelindert, manche sogar beseitigt werden, allein durch die regelmäßige Ausübung des AT. Ohne Kosten, ohne Nebenwirkungen bei gleichzeitiger Steigerung der Lebensqualität.
Obwohl mittlerweile viele Menschen mit dem AT in Berührung gekommen sind, nutzen es scheinbar nur wenige.

Woran liegt das?
  • Ist die Methode im Laufe der Zeit verwässert, so dass ihr Sinn und Nutzen nicht mehr deutlich wird?
  • Gibt es zu wenig kompetente Trainer?
  • Fehlt die nötige Selbstdisziplin?

Was ein kompetenter Therapeut/Trainer ist, möchte ich hier nicht diskutieren. Wer heilt/hilft hat recht. Dieser einfache Grundsatz mag für diese Überlegungen ausreichen.
Da heutzutage fast „jeder“, der irgendwie therapeutisch unterwegs ist AT-Kurse anbietet und „jeder“ ein bisschen was verändert oder Techniken integriert, die nichts mit AT zu tun haben (einfach um den Kurs interessanter zu machen) war eine Verfälschung/Verwässerung der Methode vermutlich unvermeidlich.
Das mit der Selbstdisziplin ist sicher eine Ursache für das geringe Praktizieren.
Wir dürfen das AT auch nicht überschätzen. Denn es ist doch so, nur sauber vermitteltes, richtig gelerntes und konsequent angewendetes AT hat die Chance, eine positive Wirkung zu entwickeln!!!! Ergo nützt es wenig, es ab und zu mal zu machen. Nur bei regelmäßiger, konsequenter Anwendung kann es wirken.

Was ist denn nun der Sinn und Nutzen des autogenen Training?
Schultz selbst hat es uns gesagt: „Das AT beseitigt Disharmonien.“ Sind die Disharmonien beseitigt, stellt sich automatisch Harmonie ein!
Zur Gesundheit braucht es einen harmonischen Wechsel von Aktivität und Ruhephasen. Schultz sagt, das Leben braucht Polaritäten. Wenn wir diesen Ausgleich, die Balance zwischen Aktivität und Ruhe haben, sind wir psychisch und emotional ausgeglichener und belastbarer!
Ganz nebenbei verschwinden funktionale Störungen, einfach weil sie nicht mehr gebraucht werden.
Zur Ausübung des AT braucht man keinerlei Hilfsmittel, und es kann überall angewendet werden.
Und noch ein Riesen-Vorteil: einmal gelernt kann das AT alleine, also frei von jeder therapeutischen Unterstützung, quasi autonom = selbstbestimmt praktiziert werden!

Einfach genial oder genial einfach?
Einfach durchhalten!