Donnerstag, 8. Juni 2017

Den Perfektionismus auf seinen rechten Platz verweisen

Die perfekte Gastgeberin im perfektem, trendigen und angesagtem Outfit mit ihrer neuen perfekten stylischen Frisur, empfängt ihre Gäste im perfekt gepflegten und modisch eingerichteten Eigenheim. Im perfekten Garten mit perfektem leuchtend grünen Golfrasen, in dem sich perfekte, glückliche Kinder tummeln, kredenzt sie ein perfektes, leckeres und angesagt gesundes, selbstgemachtes Essen und berichtet über ihre jüngsten beruflichen Erfolge. Denn in ihrem Job ist sie selbstverständlich ebenfalls perfekt. Auch die Freizeit ist perfekt durchgeplant und optimal genutzt. Um das Hobby besser ausüben zu können, werden entsprechende Kurse besucht. Das hat sie für Ernährung, Pflege und pädagogisch wertvolle Beschäftigung von Kindern auch gemacht, als diese noch klein waren.

Komisch ist nur, dass sie ihre Migräne nicht in den Griff bekommt, die Tochter an einer Essstörung leidet, der Sohn, dem gerade ADHS bescheinigt wurde, zu Schreianfällen und Wutausbrüchen neigt und der Ehemann neben Bluthochdruck und einem Magengeschwür etwas zu viel Alkohol trinkt.

Alles scheint super normal und absolut angepasst. Auch die Missstände in Form von Krankheiten sind im Normbereich.

Ist das wirklich normal?

Leider ist es Teil des aktuellen Zeitgeistes, dass viele Menschen glauben, sie müssen in allen Bereichen des Lebens perfekt sein!
Dieser Glaube, der oft durch Ängste und Unsicherheiten auf die Spitze getrieben wird, wird durch die Medien und die Wirtschaft gefördert und weiter gefüttert. Überall sehen wir perfekte Menschen in einer perfekten Umgebung. Kein Wunder, dass sich so das Bild prägt, dieser perfekte Zustand sei normal. Wir vergessen häufig, dass viele Bilder, die uns die Medien zeigen Illusion sind. Und wenn wir diese Illusion, einfach weil wir sie so oft sehen, für normal halten, verlieren wir den Kontakt zur Realität.
Das ist eine echte Last und kann im schlimmsten Fall zum totalen Zusammenbruch führen. Besonders Menschen, die in ihrem Leben viele Aufgabenbereiche* haben und sich bemühen in allen Bereichen perfekt zu sein, machen sich das Leben schwer.

*Viele Frauen (Bei den Männern ist es oft nicht besser, nur anders) sind z.B. gleichzeitig Mutter, managen den Haushalt, den Garten, die Einkäufe, betätigen sich als Innenarchitektin, um das Heim angemessen ein- und herzurichten, koordinieren alle Termine der Familie, planen und buchen den Urlaub, sind Ehefrau, haben einen Job, treiben in der Freizeit Sport um fit und gesund zu bleiben, kümmern sich um soziale Kontakte, sind Gastgeberin, .....

(Da krieg ich schon beim Schreiben einen Burnout.)

Gegen den gesunden Perfektionismus ist nichts einzuwenden. Der hilft uns dabei, unser Bestes zu geben und über uns hinauszuwachsen. Gesunder Perfektionismus sorgt dafür, dass wir uns weiterentwickeln. Das ist gut und wertvoll und sollte genauso genutzt werden.

Problematisch ist es, wenn das Selbstwertgefühl vom Perfektionismus abhängt. Dann wird der Perfektionsimus zwanghaft und verliert das realistische Maß und macht krank.
Wenn die Illusionen aus Hollywood und der Werbung zur Normalität unseres Alltags werden, dann haben wir das gesunde Maß und den Kontakt zu unserem natürlichen Wesen verloren.


Von Natur aus perfekt!







Montag, 15. Mai 2017



Das Grund-Rezept für eine gute Figur ist denkbar einfach:

Gesunde Ernährung und Bewegung!


Doch warum tun wir uns so schwer mit dem Gelingen?

Die erste wichtig Frage lautet:
Warum möchtst Du abnehmen?
Möchten Du abnehmen, weil Du weißt, dass Du Dich schlank wohler fühlst, mehr Spaß am Leben, und an der Bewegung hast?
Oder möchtest Du abnehmen, weil Du weißt, dass sich mit leichterem Körper-Gewicht auch ein leichteres und beschwingtes Lebensgefühl einstellt?
Wenn Du das mit ja beantworten kannst, super. Eine positive Motivation ist wichtig und hilfreich fürden Erfolg.
Wenn Du primär abnehmen willst, weil Du denkst, das Andere es erwarten oder weil Du den aktuellen Hollywood-Schönheitidealen nachahmen willst wird’s evt. schwer.

Unser früherer Ministerpräsident Strauß hat es auf den Punkt gebracht:
Dürrleibige und griesgrämige Askese verleitet zu widerlicher Besserwisserei. Zu ihrem guten Gedeihen braucht vernünftige Heiterkeit ein kleines Polster.“

Und ein positives Lebensgefühl ist definitiv wichtiger als der BMI!

Eine weitere wichtige Frage lautet:
Warum essen wir überhaupt, mehr als wir zum Leben brauchen?
Wenn wir nur essen würden, was unser Körper braucht, wäre vieles so viel leichter. … im wahrsten Sinne des Wortes ….

Oft essen wir …
aus Gewohnheit
um uns von Frust, Ärger oder Langeweile abzulenken
als Ausgleich für eine innere Leere
zur Belohnung
um die fehlende Süße des Lebens auszugleichen
als Ersatz für Liebe

Schon allein das Thema Essen als Ersatzbefriedigung ist umfangreich.
Werde Dir Deiner Ess-Muster bewusst, erkennen, was Du wirklich brauchst, dann kannst Du die „dickmachenden“ Muster auch auflösen.



Zusammenfassung:
Motivation hinterfragen
Ess-Muster erkennen und auflösen
Spass an gesunder Ernährung und Bewegung entdecken
und dann geht das mit dem Abnehmen von ganz allein.

Und bis Du so weit bist, lieben Dich so wie Du bist! Mit jedem Polster und jedem Rettungsring … frei nach dem Motto von Gildo Horn: „Ich hab ´nen Waschbrettbauch mit großen Wellen.“


Buchtipp:
Gewichtsprobleme
Be-Deutung und Chance von Übergewicht und Untergewicht

von Rüdiger Dahlke

Mittwoch, 19. April 2017

Frühjahrsputz



Zusätzlich zur körperlichen Reinigung durch Fasten und ähnliches, ist es sinnvoll, sich auch geistig und emotional zu reinigen.

Durch Stress und Reizüberflutung stauen sich Gedanken und Gefühle und verhindern eine effektive Entspannung. Auf Dauer macht uns das Krank.
Zur Erhaltung unserer Gesundheit und für unser Wohlbefinden ist es wichtig, dass wir all diesen Ballast wieder loslassen und unsere Geist beruhigen.


Eine Methode um seinen Geist von überflüssigem Ballast zu befreien ist das Rezitieren von Mantras. Damit ist das regelmäßige Wiederholen eines Wortes oder einer Wortfolge gemeint. Jedes Wort oder jede Wortfolge die eine positive und kraftvolle Bedeutung hat, kann als Mantra verwenden. Es gibt sehr viele und unterschiedliche Mantras und jede Tradition hat ihre eigenen Mantras. Jeder der mit einem Mantra arbeiten will, sollte sich ein Mantra suchen, dass zu ihm passt.
Im Grunde kann jedes Wort ("Ruhe") und jeder Statz ("Das Leben ist schön.") als Mantra genutzt werden. Weitere Ideen und Anregungen gibt es im Internet oder im Buch von Eknath Easwaran: „das Mantra Buch“.

Für die positive Wirkung eines Mantras ist es nicht entscheidend, wie oft Sie es wiederholen. Das angestrengte Zählen ist eher hinderlich. Viel sinnvoller ist es, immer wenn man Zeit hat das Mantra zu rezitieren. Und in unserem Alltag gibt es gibt viele Möglichkeiten und Gelegenheiten, sein Mantra zu rezitieren. Beim Warten, beim Spazierengehen, bei Routinearbeiten, die wenig Aufmerksamkeit brauchen und zum Einschlafen kann das Mantra rezitiert werden.
Mantras sind am wirksamsten, wenn sie still im Geist wiederholt werden.

Durch das Rezitieren eines Mantras reinigt und klärt sich der Geist. Der Geist kommt zur Ruhe und erstrahlt wieder in seiner natürlichen Reinheit.

So wirkt das Mantra der oben erwähnten Reizüberflutung entgegen und hilft uns gesund zu sein und gesund zu bleiben.





Mittwoch, 5. April 2017

Lebensenergie

Was ist Lebensenergie? Was schwächt sie? Was stärkt sie?




Wie kann etwas, das nur aus sehr sehr kleinen sich bewegenden Teilchen besteht, feste Materie sein? Wie ist es möglich, dass winzige Teilchen (Protonen und Neutronen, umkreist von winzigen Elektronen) Hochhäuser, Autos und ganze Gebirge bilden?


Schon die Vorstellung, dass aus einem so kleinen Ding wie einer Kastanie einmal ein riesiger Baum wird, ist schwer nachvollziehbar und absolut faszinierend. Doch hier besteht der Vorteil, dass wir es sehen können. Das ist einfacher, als: Die "Wissenschaft" sagt, dass es so ist. Nun ist die "Wissenschaft" ein Begriff, der für die meisten Menschen greifbar ist. Wenn es aber um esoterische Weisheitslehren, spirituelle Betrachtungsweisen oder Geisteswissenschaften geht, stehen wir vor einer wirklichen Herausforderung. Und genau hier bewegen wir uns, wenn wir von Lebensenergie, Prana oder Qi / Chi sprechen.

Alles was lebt besteht aus Lebensenergie!

Ist unsere Energie ausgeglichen und im Fluss,
dann kann unser Körper regelrecht Arbeiten und wir sind gesund.

Vieles was uns im Alltag begegnet schwächt und belastet uns und somit auch unsere Energie:
Elektrosmog, Umweltgifte, Reizüberflutung, Suchtstoffe, negative Gefühle.

Diese Liste könnten wir bis ins "Unendliche" ausweiten. Es gibt kaum noch unvergiftete Bereiche im Leben. Lebensmittelgifte, Luftverschmutzung, Gifte in der Kleidung, Mikroplastik in Kosmetika und Hygieneprodukten, vergiftetes Betriebsklima, vergiftete Beziehungen belasten uns. Hinzu kommt ein sehr großes, gern übersehenes "Problemkind" unserer Zeit: Der durch perfektionistische Ansprüche und Erwartungen selbst aufgebaute Druck und Stress.

Einige Belastungen können wir nicht vollständig vermeiden. Doch wenn wir alle Bereiche nehmen, auf die wir Einfluss haben, dann können wir den Rest in der Regel ausgleichen und trotzdem gesund sein. Drei Punkte die Dir dabei helfen:

1. Erkenne was Du vermeiden kannst und vermeide es.
Nachts alle elektronischen Geräte und das W-Lan auszuschalten, ist eine gute Möglichkeit, um Elektrosmog und Strahlenbelastung zu reduzieren.
Das Handy nicht am Körper, sondern in einer Tasche zu transportieren, ist eine weitere einfache Möglichkeit, um das Strahlenniveau des Alltags gering zu halten.
Ab und zu mal alles ausschalten, gibt die nötige Pause von der ständigen Reizüberflutung.
Wer Lebensmittel so unverarbeitet wie möglich kauft und mehr selbst zubereitet, hat deutlich weniger Lebensmittelgifte im Essen.
Auch bei kosmetischen Produkten und Kleidung gibt es unterschiedliche Grade der Toxizität (Giftigkeit).
Bewusster Konsum: Informieren, Erkennen, Vermeiden.
.....

2. Bewusst machen, was Du aktiv beeinflussen kannst und Einfluss nehmen.
Ganz wichtig ist es, den selbstgebauten Stress zu erkennen und zu eliminieren!
Denn Du allein entscheidest, wie oft der Rasen gemäht, das Auto gewaschen oder die Wohnung geputzt werden muss. Da heißt es flexibel bleiben und die richtigen Prioritäten setzen. Wenn Du erschöpft von der Arbeit kommst und das Wetter toll ist, ist es erst mal wichtiger sich zu erholen, anstatt sofort los zu stürzen und den Rasen zu mähen. Relaxt auf ´nem ungemähten Rasen wieder Kraft und Energie tanken, dann klappt es auch mit dem stressfreien Rasenmähen, wenn nicht heute dann morgen.
Wie oben erwähnt einfach einmal alles abschalten hilft ebenfalls Stress abzubauen. Du entscheidest, wie viel Stress Du Dir mit Reizüberflutung und ständiger Erreichbarkeit machst. Und zu viel belastet jeden!
....

3. Lebensenergiestärkende Maßnahmen in Deinen Alltag integrieren.
Lebensenergiestärkende Faktoren sind u.a. ein Spaziergang im Wald oder am Meer, gesunde Ernährung, Sport.


Wichtiger als das Was ist das Wann und Wie. Gerne vergessen wir unsere Pausen und Erholungszeiten einzuplanen.

Ruheinseln fest in den Alltag integrieren und sie strikt einhalten!
....


In meiner Praxis arbeite ich mit verschiedenen Methoden, die positiv auf die Lebensenergie wirken können:
  • Mit dem Prana-Heilen hat Choa Kok Sui eine effektive Methoden entwickelt, die es ermöglicht den Energiehaushalt eines Menschen zu verbessern.
  • Die Radionik kann den Bereich der Energie analysieren und Impulse zur Heilung geben.
  • Die analytische Hypnose arbeitet indirekt mit der Lebensenergie.
  • Homöopathie, Blüten- und Edelsteinessenzen, sowie Spagyrik können ausgleichend und harmonisierend Einfluss nehmen.



Dienstag, 14. März 2017

Achtsamkeit


Die Unruhe unseres Lebens, die Hektik und der Stress des Alltags können krank machen. Das ist bekannt. Doch was können wir tun, um der getriebenen Ruhelosigkeit zu entkommen? Wie können wir wieder zurückkommen, in den natürlichen Rhythmus des Lebens?
Mit Achtsamkeit!

Achtsamkeit bringt uns wieder zurück ins wahre Leben und fördert unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden.
Achtsamkeit hat eine lange und alte Tradition und lässt sich ganz einfach im Alltag praktizieren.
Um Achtsamkeit zu üben braucht es nicht sehr viel, etwas guten Willen und Ausdauer, das ist alles.

Achtsamkeit bedeutet, mit der bewussten Aufmerksamkeit ganz im Hier und
Jetzt zu sein.
Achtsamkeit macht ruhig und gelassen und gleichzeitig wach und klar. Achtsamkeit befreit und schult unseren Geist.
Achtsamkeit ist frei von jeder Kritik.
Achtsamkeit macht uns wieder wach für die Wunder des Lebens.


Die einfachste Art, Achtsamkeit zu praktizieren ist das bewusste Atmen.
Wir Atmen sowieso ständig, weil wir sonst einfach sterben würden. Doch haben wir verlernt im Rhythmus des Lebens zu Atmen.
Wie oft stockt unser Atem? Wie oft atmen wir unregelmäßig?
So gehetzt und getrieben, wie wir durch unser Leben stolpern, atmen wir auch.

Durch bewusstes Atmen, kommen wir wieder in unseren natürlichen Rhythmus.
Durch bewusstes Atmen können wir leichter loslassen.
Und die Atmung ist eine ganz natürliche Verbindung von Körper und Geist.
Wenn wir bewusst Atmen bringen wir unseren Körper und unseren Geist wieder in Einklang.

Bewusstes Atmen können Sie überall praktizieren.
Halten Sie einfach einen Moment inne und Atmen Sie.
Achten sie darauf, wie sie Einatmen und wieder Ausatmen.

Atme du lebst.“
Mit diesem Satz regt uns Thich Nhat Hanh in seinem wundervollem Buch „Ich pflanze ein Lächeln“ an, bewusst zu Atmen.



Atme du lebst.“

Bewusstes Atmen macht uns auch das Wunder der Lebens wieder bewusster.

Wir alle kennen den philosophischen Ausspruch: Ich denke also bin ich.
Den möchte ich gerne umwandeln: Ich Atme, also lebe ich.

Oft misslingen Achtsamkeitsübungen, weil sich die Menschen zu sehr anstrengen!
Wenn wir Achtsamkeit praktizieren wollen programmieren nur unseren Geist: z.B. indem wir uns vornehmen, bewusst zu Atmen. Und dann lassen wir los. Dann hören wir auf uns anzustrengen und lassen es einfach geschehen. Wenn wir merken, dass wir das bewusste Atmen vergessen haben erinnern wir uns wieder daran und lassen wieder los.
Unser Geist stubst die Übungen einfach nur an und erinnert uns. Der Rest ist einfach geschehen lassen.
Wenn wir uns anstrengen, dann verkrampfen wir. Wenn wir verkrampft sind, sind wir nicht im Fluss. Dann können wir nicht loslassen. Wenn wir nicht loslassen hängen wir und vergeuden unsere Energie.

Ein Effekt der Achtsamkeit ist es, all unsere Energie ins hier und jetzt zu holen.
Normalerweise hängen ein Teil unserer Gedanken noch an vergangenen Situationen, während ein anderer Teil sich schon Gedanken über zukünftige Ereignisse macht. Wenn ich mich noch über das Gespräch von gerade eben ärgere und mir gleichzeitig Gedanken darüber mache, was ich noch zu erledigen habe, wie viel von mir kann dann im Jetzt sein? Nicht viel und nur der jetzige Augenblick ist wirklich real. Das wirkliche Leben ist Jetzt!
Und die Achtsamkeit hilft uns, zurück ins wahre Leben.

Ein weiterer großer Irrtum ist der Glaube, dass es Zeit kostet, Achtsamkeit zu praktizieren. Achten sie auf Ihre Atmung, drei Atemzüge lang. Wie viel Zeit hat das gekostet?
Achtsamkeit spart uns Zeit. Wenn wir achtsam sind, bei dem, was wir gerade tun, dann arbeiten wir gründlicher und machen weniger Fehler.
Sind wir hingegen gestresst, dann machen wir mehr Fehler, müssen vieles doppelt machen und brauchen mehr Zeit.

Buchtipp:
Achtsam durch den Tag
53 federleichte Übungen zur Schulung der Achtsamkeit
von Jan Chozen Bays

Donnerstag, 9. März 2017

7 Irrtümer über Hypnose



Seit das Phänomen Hypnose bekannt ist kursieren verschiedene falsche Annahmen und Gerüchte über sie. Sieben dieser Irrtümer möchte ich heute korrigieren.

1. Hypnose macht willenlos.
Die Hypnose macht den Menschen weniger kritisch. Wir können auch sagen, dass die normalen "Schutzschilde" weiter unten als sonst. Dadurch verändert sich der Blick auf die Welt. (Was beim therapeutischen arbeiten ja auch erwünscht und hilfreich ist.) Der eigene Wille bleibt vollständig erhalten! Genauso wie die Fähigkeit, danach zu handeln. So kann der Proband die Hypnose jeder Zeit selbständig beenden, wenn das gewünscht ist. Durch die Hypnose wird niemand zu einem Willenlosen!

2. Nach der Hypnose erinnert man sich an nichts.
Der Mensch ist in Hypnose bei vollem Bewusstsein und kann sich danach an alles erinnern.
Allerdings gibt es die Möglichkeit eine Amnesie zu suggerieren. In einer seriösen Therapie wird das natürlich nur angewendet, wenn es nötig ist und der Klient wird darüber informiert.

3. Es gibt Menschen die nicht hypnotisiert werden können.
Tatsächlich können kleine Kinder, Menschen mit Demenz, Alzheimer oder einer geistigen Beeinträchtigung wirklich nicht von Außen hypnotisiert werden.
Bei allen anderen Menschen gibt es lediglich Unterschiede in der Suggestibilität. Menschen die sehr suggestibel, also leicht beeinflussbar sind, sind auch leicht zu hypnotisieren. Jemand der wenig suggestibel ist lässt sich nicht leicht hypnotisieren, doch möglich ist es.
Allerdings hat jeder Mensch einen freien Willen. Und es ist durchaus möglich den Hypnose-Techniken ganz bewusst zu widerstehen.

4. Hypnose ist etwas unnatürliches.
Hypnose ist ein natürlicher Bewusstseinszustand. Jeder Mensch erlebt ihn täglich.
Alle unbewussten Handlungen laufen in einem hypnotischen Bewusstseinszustand ab. Beim Lesen, Meditieren und Relaxen kann der Mensch in eine Trance, also eine Hypnose geraten.
Kinder sind bis zum 3. Lebensjahr in einer Dauerhypnose. Erst mit der Schulreife sind Kinder häufiger im normalen Wachbewusstsein (Vigilanz im Fachjargon).

5. Nur eine tiefe Trance ist eine echte Hypnose.
Oft erreicht der Proband zu Beginn einer Hypnosetherapie nur eine leichte Hypnose. Mit der Zeit, mit Übung und Vertrauen wird die Hypnose tiefer. Auch in einer Sitzung variiert die Tiefe der Hypnose.
Eine leichte Hypnose fühlt sich an wie eine normale Entspannung. Und genau genommen ist sie das auch.
Die Hypnosetiefe sagt nichts über die Qualität der Therapie aus. Für Vieles ist eine leichte bis mittlere Hypnosetiefe völlig ausreichend.

6. Mit Hypnose lösen sich die Probleme sofort in Luft auf.
Viele Symptome können weg-suggeriert werden. Doch die Probleme, die das Symptom ausgelöst haben bleiben. Das heißt, das Problem ist immer noch da, nur muss es sich einen neuen Weg suchen, um sich bemerkbar zu machen. Das ist natürlich eine Möglichkeit, doch bleibt diese Vorgehensweise weit hinter den Möglichkeiten der Hypnose zurück. Da gilt es sich zu entscheiden, was das Ziel ist: Ein schneller, möglicherweise instabiler Erfolg oder echte Veränderung. Letzteres braucht auch mit Hypnose seine Zeit.
Hypnose kann nicht zaubern, doch erreichen wir mit ihrer Hilfe Bereiche, die für das normale Wachbewusstsein schwer oder gar nicht zugänglich sind.

7. Bei einer Hypnose-Therapie muss der Proband nichts machen, einfach hinlegen, abwarten und alles ist gut.
So einfach ist es nicht. Sich auf die Hypnose-Therapie einzulassen ist etwas, was der Patient immer "tun" muss. Bei einer suggestiven Hypnose-Therapie ist das auch schon alles, was der Proband tut. Danach heißt es einfach abwarten, dass die Suggestionen wirken. Und meist tun sie das auch.

Wer mehr erreichen möchte, als Symptome "weg-suggerieren" und sich für eine analytische Hypnose entschieden hat, darf mehr tun. Sich darauf einlassen ist auch in diesem Fall die Hauptaufgabe. Inhaltlich sind die Sitzungen anspruchsvoller und können auch mal erschöpfen. Zum Ausgleich dafür kann auch mehr erreicht werden: Echte Veränderung, Wachstum, Persönlichkeitsentwicklung, ...

Mittwoch, 1. März 2017

Sonne – Energie des Lebens

Die Sonne bricht durch die Wolken, die Schneeglöckchen durch den letzten Schnee und die Krokusse durch den Rasen – Frühlingserwachen.


Und woran liegt das?
An der Energie des Sonne!

Die Sonne bringt nicht nur die Natur wieder zum Leben, sondern auch uns Menschen. Letztlich sind wir ja Teil der Natur.

Als es Anfang dieses Monats endlich wieder heller wurde, wurde mir bewusst, wie sehr mich diese lange trübe, lichtarme Zeit belastet hat.
Plötzlich hatte ich wieder Energie und Lust was zu tun. Es war mir gar nicht bewusst, wie träge ich mich die letzten Wochen durch den Alltag geschleppt habe.

Woran liegt das?

Im Winter schläft das Leben und im Frühling erwacht es wieder.
Durch das Schwinden der Energie in der Natur während der dunkleren Jahreszeit haben auch wir Menschen weniger Energie. Das ist zwar ganz normal, der Winter ist für viele halt nicht die Zeit der „große Sprünge“.

Mittlerweile ist es wissenschaftlich erwiesen, dass die Reaktion auf Lichtmangel echten Krankheitswert haben kann:
SAD = saisonal abhängige Depression ist der Fachterminus. Umgangssprachlich wird auch häufig der Begriff Winterdepression benutzt.
Die Bandbreite der Beschwerden reicht von schlechterer Stimmung, bis hin zu schwerwiegenden, das Leben stark beeinträchtigenden Problemen.

Zum Glück gibt es eine einfache Lösung.

Lichttherapie hilft vielen Menschen depressions-frei durch den Winter zu kommen.
Ziel einer Lichttherapie ist es, mehr Licht ins Leben zu bringen und dadurch die Stimmung zu verbessern. Auch körperliche Symptome wie Energiemangel, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen können so behoben werden.

Wie sieht Lichttherapie aus?

Der Klassiker ist die Lichtbox, eine großflächige Lampe. Je höher die Lichtstärke (Lux = Einheit für Lichtstärke) ist, desto kürzer ist die Behandlungsdauer. 
Empfohlen werden 10.000 Lux für eine halbe Stunde. 
(zum Vergleich: normale Beleuchtung = 300 – 500 Lux, hell erleuchtete Räume 500 – 1000 Lux, therapeutische Bereich 2.500 – 10.000 Lux) Wobei die Dosierung immer individuell festgelegt werden sollte. 
Mir persönlich reichen oft schon ein paar Minuten aus.

Eine weitere Möglichkeit sind Lichtwecker, sogenannte Dämmerungssimulatoren. Diese Wecker erzeugen durch heller werdendes Licht den Sonnenaufgang.

Wie funktioniert ein Lichtwecker?

Viele Menschen kommen im Winter schwerer aus dem Bett. Sobald es im Frühjahr morgens wieder früher hell wird ist auch das Aufstehen leichter. Und genau diesen natürlichen Prozess macht man sich zu Nutze, um einen positiven Effekt auf die Stimmung zu erzielen. Und für viele Menschen ist das schon ausreichend.

Gibt es Nebenwirkungen?

Menschen die durch Vorerkrankungen oder Medikamente empfindlich auf Licht reagieren müssen entsprechend aufpassen (Augen, Haut).
Sonst gibt es kaum Nebenwirkungen. Manche Menschen reagieren zu stark auf das Licht, dann kann es zu Unruhe, Energieüberschuss oder Schlafstörungen kommen. Das gibt sich in der Regel, wenn man die Dosis anpasst, bzw. die Anwendungszeiten verändert (halt nicht Abends, wenn man danach zu aufgedreht zum schlafen ist).
Auch bei Langzeitanwendungen konnten bis jetzt keine Schäden beobachtet werden. Wobei es Lichttherapie erst seit ca. 20 Jahren gibt.


Buchempfehlung:

Lichttherapie
Das Programm gegen Herbst- und Winterdepression
von Siegfried Kasper, Norman E. Rosenthal