Samstag, 3. Januar 2015

Die zwölf Sinne des Menschen - Der Gedankensinn


Goethe: „Die Sinne trügen nicht, aber das Urteil trügt.“
(Sprüche in Prosa)

Dem Geistigen zugeneigte Sinne:

Der Gedankensinn
Er sorgt dafür, dass wir verstehen und begreifen, was da gesagt wird.
Wir können nie genau sagen, was wir meinen. Wir haben eine Idee von etwas. Aber die Idee liegt höher als die Sprache. Das führt zu einer gewissen Spracharmut und macht es schwer, unsere Idee klar und einfach auszudrücken. (Telepathie liegt höher als Sprache, „sich ohne Worte verstehen“ ist telepatische Kommunikation.)
Die Ideen leben in einer schweigenden Welt. Um bis zur völligen schweigenden Ideenwelt des anderen vorzudringen, müssen wir auf unseren Lebenssinn verzichten. (= Einfühlen in der Therapie) Dazu muss der Lebenssinn allerdings erst einmal verflixt gut entwickelt sein. Denn wir können erst dann etwas opfern, wenn es etwas zu opfern gibt.
Es ist außerordentlich wichtig, dass der Lebenssinn gut geübt wird während der Kindheit und der Jugend. Wenn wir Kinder immer verwöhnen, so dass sie nie Schmerzen haben, fehlt ihnen später das Gefühl für Wahrheit. Wir müssen uns abquälen, um zur Wahrheit zu kommen. Und dafür ist Geisteskampf nötig. Als wir unsere ersten Rechenaufgaben machen mussten: Damals übten wir den Geisteskampf.
Geduld haben, warten lernen, selber mal um etwas ringen müssen – das schafft erst den fruchtbaren Boden für den Geist.
Rudolph Steiner nennt Weisheit kristallisierten Schmerz.
Der Gedankenwahrnehmungssinn kann also dadurch tätig sein, dass er den Lebenssinn gerade nicht benutzt, und zweitens dadurch, dass er das vorige Sinnesorgan auswischt.
Sternzeichen: Stier. Der Stier oder das Rind ist das Opfertier schlechthin. Alles an ihm kann verwertet werden. Es dient dem Menschen mit seiner ungeheure Zugkraft , wodurch die Erde zum Kulturland wird.
Hier haben wir es wirklich mit dem Sinnesorgan zu tun, das gleichsam alles opfert, was im Menschen vorhanden ist.
Hierunter versteht Steiner, was meist als „telepathische Kommunikation“ bezeichnet wird. Dieses Sinnesebene lässt sich bei therapeutischen Regressionen unter Hypnose in die intrauterine Phase immer wieder finden. Kind und Mutter (oft auch andere wichtige Bezugspersonen) stehen in einer telepathischen Wechselbeziehung, die bis zum Ende der oralen Phase anhält und sich dann allmählich abschwächt. Unbewusst bleibt sie jedoch weitgehend erhalten und steuert oft noch im Erwachsenenleben (unbewusst) das Fühlen und Verhalten. Zwischen nahestehenden Menschen kann sie bei entsprechenden Voraussetzungen (Hypnose, bewegende Ereignisse) auch im Erwachsenenleben spontan bewusst werden.


frei nach Albert Soesman
Die zwölf Sinne - Tore der Seele

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