Donnerstag, 1. Januar 2015

Die zwölf Sinne des Menschen - Der Ichsinn


Goethe: „Die Sinne trügen nicht, aber das Urteil trügt.“
(Sprüche in Prosa)

Dem Geistigen zugeneigte Sinne:

Der Ichsinn

Der Ichsinn sorgt dafür, dass wir erkennen, das der Andere „Ich“ ist.
Es ist wichtig, wahrzunehmen, wer etwas sagt und ob das Gesagte wirklich von dieser Person stammt, ob es wirklich seine Meinung und seine Überzeugung ist. Anders ausgedrückt, der Ichsinn lässt uns die Individualität eines anderen wahrnehmen. Was wir also mit dem Ichsinn erfahren können, ist das Rätsel, wer hinter den Worten, hinter einer Idee steht.
Aber wir müssen wach sein dafür, dass wir uns unseren Ichsinn nicht vernichten lassen durch politisches Gerede oder durch Scheinwahrheiten, die so oft von den Medien ausgespuckt werden, durch Reklame, Schlagzeilen und Werbetexte, durch frisierte Neuigkeiten oder einseitige Berichterstattung in den Zeitungen und so weiter.
Das Gespräch, der Umgang mit anderen muß immer ein positiver innerer Kampf mit dem anderen bleiben. Und das ist ein sehr wacher Prozeß, diese Ichwarhnehmung bei anderen. Dafür ist stets unsere völlige geistige Wachheit wichtig, die wir körperlich erlangt haben, indem wir zuerst den Tastsinn gut entwickelt und ihn im Anschluss daran wider ausgewaschen.
Sternzeichen: Widder. Der Widder gibt uns ein Bild des gewaltigen Kampfes.
Zwei Fehler, die wir fortwährend begehen:
Der eine besteht darin, dass wir uns dauernd verführen lassen durch prächtige Schlagzeilen, Werbeslogans und so weiter. Der andere darin, dass wir unsere Meinung oder Überzeugung dauernd durchzusetzen versuchen. Beides sind unerlaubte Anschläge auf das Ich.
Bei autistischen Kindern funktioniert der Ichsinn schlecht. Eine Verbesserung lässt sich dadurch erreichen, dass der gegenüberliegende Sinn, der Tastsinn, besonders gepflegt wird.
Das Bewusstsein für diesen Sinn entwickelt sich erst im Laufe der Kindheit (deutlich ab der der 1. Reifung). Durchdringt die eigene leibliche Gestalt mit dem geistigen Ich und vermittelt die Wesenhaftigkeit eines anderen Menschen.


frei nach Albert Soesman
Die zwölf Sinne - Tore der Seele

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