Goethe:
„Die Sinne trügen nicht, aber das Urteil trügt.“
(Sprüche
in Prosa)
Dem
Geistigen zugeneigte Sinne:
Der
Gedankensinn
Er
sorgt dafür, dass wir verstehen und begreifen, was da gesagt wird.
Wir
können nie genau sagen, was wir meinen. Wir haben eine Idee von
etwas. Aber die Idee
liegt höher als die Sprache.
Das führt zu einer gewissen Spracharmut und macht es schwer, unsere
Idee klar und einfach auszudrücken. (Telepathie liegt höher als
Sprache, „sich ohne Worte verstehen“ ist telepatische
Kommunikation.)
Die
Ideen leben in einer schweigenden Welt. Um
bis zur völligen schweigenden Ideenwelt des anderen vorzudringen,
müssen wir auf unseren Lebenssinn verzichten.
(= Einfühlen in der Therapie) Dazu muss der Lebenssinn allerdings
erst einmal verflixt gut entwickelt sein. Denn wir können erst dann
etwas opfern, wenn es etwas zu opfern gibt.
Es
ist außerordentlich wichtig, dass der Lebenssinn gut geübt wird
während der Kindheit und der Jugend. Wenn wir Kinder immer
verwöhnen, so dass sie nie Schmerzen haben, fehlt ihnen später das
Gefühl für Wahrheit. Wir müssen uns abquälen, um zur Wahrheit zu
kommen. Und dafür ist Geisteskampf nötig. Als wir unsere ersten
Rechenaufgaben machen mussten: Damals übten wir den Geisteskampf.
Geduld
haben, warten lernen, selber mal um etwas ringen müssen – das
schafft erst den fruchtbaren Boden für den Geist.
Rudolph
Steiner nennt Weisheit kristallisierten Schmerz.
Der
Gedankenwahrnehmungssinn kann also dadurch tätig sein, dass er den
Lebenssinn gerade nicht benutzt,
und zweitens dadurch, dass er das vorige Sinnesorgan auswischt.
Sternzeichen:
Stier. Der Stier oder das Rind ist das Opfertier schlechthin. Alles
an ihm kann verwertet werden. Es dient dem Menschen mit seiner
ungeheure Zugkraft , wodurch die Erde zum Kulturland wird.
Hier
haben wir es wirklich mit dem Sinnesorgan zu tun, das gleichsam alles
opfert, was im Menschen vorhanden ist.
Hierunter
versteht Steiner, was meist als „telepathische Kommunikation“
bezeichnet wird. Dieses Sinnesebene lässt sich bei therapeutischen
Regressionen unter Hypnose in die intrauterine Phase immer wieder
finden. Kind und Mutter (oft auch andere wichtige Bezugspersonen)
stehen in einer telepathischen Wechselbeziehung, die bis zum Ende der
oralen Phase anhält und sich dann allmählich abschwächt. Unbewusst
bleibt sie jedoch weitgehend erhalten und steuert oft noch im
Erwachsenenleben (unbewusst) das Fühlen und Verhalten. Zwischen
nahestehenden Menschen kann sie bei entsprechenden Voraussetzungen
(Hypnose, bewegende Ereignisse) auch im Erwachsenenleben spontan
bewusst werden.
frei
nach Albert Soesman
Die
zwölf Sinne - Tore der Seele
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