Dienstag, 23. Dezember 2014

Die zwölf Sinne des Menschen - Der Geruchssinn



Goethe: „Die Sinne trügen nicht, aber das Urteil trügt.“ 
(Sprüche in Prosa)

Dem seelischen zugeneigte Sinne

Der Geruchssinn
Beim riechen müssen wir einatmen, wir müssen etwas, das draußen ist, wirklich in uns aufnehmen. Bei keinem anderen Sinnesorgan hat man so deutlich das Gefühl, es gerade nicht mit einer Grenze zu tun zu haben wie beim Geruch. Der Geruch ist direkt an die Atmung gebunden und die Atmung gibt den Duft an das zirkulierende Blut ab. Dadurch überwältigt ein Duft immer, wir können uns dem Duft nicht verschließen. Und wenn wir riechen ist unser ganzes Wesen vom Duft erfüllt. Gleichzeitig riechen wir nie lange.
Der Geruchsnerv ist der kürzeste all unserer Sinnesorgane.
Der Instinkt bedient sich speziell des Geruchsorgans. Das Tier ist unauflösbar mit der Welt verbunden und in diesem Bereich lenkt der Instinkt das Tier. Je niedriger ein Tier entwickelt ist, desto stärker ist es mit seinem Instinkt an die Umgebung gebunden und stärker von seinem Geruch abhängig.
Bei höheren Tieren wird die Nase immer kleiner. Beim Menschen schließlich ist dieser Instinkt verloren gegangen, statt dessen haben wir dieses prächtige Organ, das Gehirn, erhalten. Wir mussten den Instinkt verlieren, um freie Wesen zu werden.
Es ist schwierig Gerüche zu beschreiben, in der Regel machen wir eine grobe Einteilung in gute und schlechte Gerüche. So gibt uns auch der Geruchssinn eine Möglichkeit, die Welt in gut und schlecht einzuteilen. Auch Moral hat ihren Geruch. Aussprüche wie „Eigenlob stinkt“ weisen darauf hin. Das moralische Urteilen entsteht nie bei der großen Masse; es ist etwas Individuelles, etwas, für das jeder immer selbst Verantwortung tragen muss.
Unter allen Säugetieren ist der Mensch das einzige mit einer Nase! Katzen kommen uns diesbezüglich noch am nächsten. Das zeigt sich auch in der reichen Mimik von Katzen.
Unsere Nase hat viel mit unserer Persönlichkeit zu tun. Wenn sich ein Mensch verkleidet, erkennt man ihn oft noch an seiner Nase.
Das Tierkreiszeichen des Wassermanns ist dem Geruchssinn zugeordnet. Der Wassermann ist das Bild des sich entwickelnden Menschen (wir leben z.Z. im Wassermannzeitalter).
Der Geruchssinn wird erst nach der Geburt aktiviert (orale Phase). Der einzige unmittelbare Sinn, indem die Duftstoffe eine direkte molekulare Verbindung mit den Rezeptoren der Nase eingehen. Erfahrung der Möglichkeit, sich direkt mit der materiellen Welt zu verbinden.

frei nach Albert Soesman
Die zwölf Sinne - Tore der Seele

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